Dienstag, 1. Juli 2008

Die besten Dinge...4

Heute Morgen war ich mit Herrn S. im Knochenmarkspendezentrum in Düsseldorf. Er ist dort schon seit Jahren in der Datei registriert, aber bis vor einigen Wochen gab es nie Bedarf. Jetzt aber schon und nun mit Nachdruck. In ein paar Wochen ging der ganze Zirkus mit Voruntersuchungen, Blutproben, Medikamente spritzen etc. über die Bühne und heute war dann die Entnahme.
Heute Abend sind dann etwa 500ml Blutplasma-Stammzellen-Gemisch über den Atlantik auf dem Weg zu einer Amerikanerin, die ohne diese Spende sterben wird. Je näher der Spendetermin rückte, umso häufiger waren unsere Gedanken bei dieser Frau. Sie wurde zeitgleich mit Herrn S. Medikamenten-Injektionen "konditioniert", d.h. ihr komplettes Immunsystem wurde quasi mittels einer Chemotherapie vernichtet. Wenn der Spender dann in der Konditionierungsphase noch abspringt, stirbt der Empfänger mit nahezu definitiver Wahrscheinlichkeit. Über die Empfängerin wissen wir nicht mehr, als dass sie aus Amerika kommt, etwa 65kg wiegt und eine lebensnotwendige Spende braucht. Trotzdem frage ich mich oft, wie sie wohl lebt, ob sie Freunde und Familie hat, die sich um sie sorgen, wie sie sich fühlt, ob sie an uns denkt usw...
Auf irgendeine Weise werden Herr S. und sie nun verbunden sein. Wenn alles gut geht, produziert ihr Köper bald sein Blut und auch seine Blutgruppe geht auf sie über, falls diese voneinander abweichen. Ihr komplettes immunsystemwird quasi neu geladen, wenn ich das richtig verstanden habe.
Ich bete inständig, dass das Transplantat gut anwächst und die Empängerin gesund wird. In etwa drei Monaten bekommen wir zumindest Bescheid, ob die Spende geholfen hat.

Als wir heute da waren, habe ich mich auch gleich typisieren lassen. Die ganze Sache ist enorm unaufwändig (durch Wangenabstriche mit Wattestäbchen) und auch die Stammstellenentnahme ist denkbar unkompliziert und nahezu schmerzfrei. Dank guter Wirkung der Medikamente war Herr S. nach knapp 1 1/2 Stunden fertig, normal sind etwa 3 bis 5 Stunden. Die Betreuung in der Knochenmarkspendezentrale ist absolut spitzenmäßig, mit Beginn der Medikamenten-Injektion ist Herr S. täglich angerufen worden und man hat sich nach seinem Befinden erkundigt und ihn wie ein rohes Ei umsorgt. Während der Entnahme wurde er dauerhaft von einer Oberärztin und einer Schwester betreut, man hat sich wirklich um jeden Fips gekümmert. Wenn Krankenhäuser immer so wären, würde ich da gerne hingehen.


Da Leukämie wirklich jeden treffen kann und noch eine Menge Menschen ohne passenden Spender verbleiben, ist es wirklich ratsam sich typisieren zu lassen. Normalerweise kostet das etwa 50€ an Laborkosten, die die Knochenmarkspendezentrale nicht alleine tragen kann. Man kann sich aber auch bei regelmäßig stattfindenden Typisierungsaktionen umsonst registrieren lassen.

Wenn ein Spender gefunden wird und die Spende klappt, ist das für den Betreffenden wirklich buchstäblich das Geschenk des Lebens.

Ich bin sehr, sehr stolz auf ihn. :)

Prelude

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