Ehrenamtlich?

Gerade habe ich in der NRZ einen Artikel gelesen und das hat mich mal wieder schwer berührt. Vor allem, weil das quasi im Nachbarstadtteil ist. So eine Schweinerei! Wie kan man das nicht mal hinbekommen seine Kinder (vernünftig) zu ernähren? Trotz allem Stress überlege ich echt, ob ich da mal anrufen und mich als Hausaufgabentante anbieten soll. Das war übrigens auch das erste, was mein Freund gesagt hat: "Suchen die Ehrenamtliche?". :-)
Man, echt irgendwas muss man da doch tun, vor allem, wenn es vor der eigenen Haustü ist. Und einen Nachmittag sollte ich ja trotz meiner anderen Nachhilfeeumel hinbekommen.
Bodecea - 10. Mär, 09:48

Huhu,

leider kann man den Artikel nicht ohne vorherige Registrierung lesen... worum ging es?

Bodecea

großstadtnomadin - 10. Mär, 18:42

Ich bin mal illegal und kopier den hier rein:

Ich habe eigentlich nur Hunger


Dorothea Kachur hat gekocht in der ersten Kinder-Suppenküche der Stadt an der Kindertagesstätte St. Anna in Altendorf - und den Kurzen von der benachbarten Grundschule schmeckt´s einmal mehr.
SOZIALES / Gegen knurrende Mägen wurde in der Altendorfer Kita St. Anna Essens erste Suppenküche für Kinder eröffnet.

Eine erste Vorstellung von der traurigen Wahrheit bekam Arndt Sauer bei einem Kinderfest auf dem Ehrenzeller Markt. Einige der Kleinen waren auffällig eifrig bei einem bestimmten Spiel: Lebensmittel kennenlernen. Wer richtig riet, durfte probieren: Gurke, Paprika, ja, Kohlrabi sind auch zum Essen da, erfuhren die Kurzen. Sie wussten es nicht. Wirklich nicht. Doch sie rieten und rieten, es schmeckte ihnen und Sauer ahnte etwas: "Sagt mal, wollt ihr spielen oder essen?", fragte der Leiter der katholischen Kindertagesstätte St. Anna in Altendorf in die Runde. Die Antwort eines der Kurzen war eine ehrliche: "Ich habe eigentlich nur Hunger."

Das Geständnis wirkte nach: Jetzt ziehen Sauer, seine Mitarbeiter und Ehrenamtliche in der Einrichtung gegen knurrende Mägen zu Felde. An der Sälzerstraße wurde Essens erste Suppenküche für Kinder eröffnet. Für Kinder, die zu Hause nur Cornflakes und Toast bekommen. Wie Pascal* (9). Oder nur Döner. Wie Marcel* (9). Oder Jan* (8), dem es im Kellerraum der Einrichtung einmal mehr besser schmeckt als zu Hause.

Das Angebot spricht sich rum
Nicht Mama, sondern Dorothea Kachur hat heute gekocht. Die drei Schüler von der benachbarten Bodelschwingh-Grundschule machen sich über die frische Bohnensuppe der 73-jährigen Witwe her. Aber egal, was es gibt - Nudeln, Eintopf, Gemüselasagne und frisches Obst hinterher - aufgegessen wird immer, manchmal die doppelte Portion, doch nie wird am Essen gemäkelt.

"´Ich habe Hunger´ ist jedes Mal das erste, was ich höre", sagt Dorothea Kachur, eine der zwei ehrenamtlichen Helferinnen bei "Mac Lecker", die bereits in den ersten Tagen des Angebots über ein Dutzend Mahlzeiten ausgibt. Doch das Angebot, sich in der Kita kostenlos sattessen zu können, spricht sich herum im Stadtteil. Die Kinder bringen Kinder mit. "Eigentlich traurig, aber unser Angebot entwickelt sich zu einem Selbstläufer", sagt Sauer. Nach dem Essen wird auch noch eine Hausaufgabenbetreuung angeboten.

Nachwuchs, der Kohldampf schieben muss, ist in vielen Bezirken der Stadt seit geraumer Zeit Realität. "Ein grundsätzliches Problem", wie Gabi Wittekopf vom Altendorfer Stadtteilprojekt betont. In ihrem Sprengel gibt´s eine hohe Arbeitslosigkeit, viele allein erziehende Eltern, ganz überwiegend Frauen, die zum Teil mit sehr wenig Geld klar kommen müssen, wenig Zeit für die Versorgung ihrer Kinder haben, es vielleicht auch nie gelernt haben zu kochen und nicht wissen, wie wichtig es für Kinder ist, Mahlzeiten mit ihren Eltern einnehmen zu können, weil sie es selbst nie erleben durften.

Dass bei solchen Lebenslagen das "Abfüttern" der Kinder allein nicht das Gelbe vom Ei sein kann, liegt für Arndt Sauer auf der Hand. Deswegen hat die Kita ein Strategiepaket geschnürt, das Vorbildcharakter auch für andere Stadtteile haben könnte: Elternqualifizierung heißt das Stichwort. Ein Koch und eine Ernährungswissenschaftlerin schulen zur Zeit zwölf Eltern, die lernen zu kochen, die erfahren, wie wichtig Bewegung für ihren Nachwuchs ist und wie sie eine gesunde Mahlzeit für wenig Geld zubereiten können.

Gesundes Essen ist doch was für besser gestellte Leute, heißt oft die irrtümliche Annahme der Mütter. Dass sie weitaus günstiger, ausgewogener und vitaminreicher kochen können, wenn sie nicht auf Fertiggerichte zurückgreifen, wissen die wenigsten. Doch gesundes Essen will auch gut verkauft sein. Bei "Mac Lecker" hat man verstanden: Seit in der Kita abgeschnittene Brotkrusten Öko-Pommes heißen, sind sie bei den Kurzen der Renner.

Drei Zutaten machen das außergewöhnliche Angebot in Altendorf möglich: die Arbeit der ehrenamtlich engagierten Damen Dorothea Kachur und Maria Siemens, die Lebensmittel des Vereins Essener Tafel und Spenden. Da Sauer weiß, dass die Anschubfinanzierung der "Stiftung Cosmas und Damian" der katholischen Stadtkirche in Höhe von 1500 Euro und 600 Euro der Bezirksvertretung schnell aufgebraucht sein werden, hat er den Förderverein "Kinderhilfe St. Anna e.V." gegründet. Neben Spenden hoffen die Macher des Projekts aber auch auf weitere Ehrenamtliche.

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